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lemo Lebendiges Museum Online

    • Adolf Hitler, 1923

NS-Politiker

  • 1889

    20. April: Adolf Hitler wird als Sohn des Zollbeamten Alois Hitler (bis 1877 Schicklgruber) und seiner Frau Klara (geb. Pölzl) in Braunau am Inn (Oberösterreich) geboren.
    Besuch der Realschule in Steyr.

  • 1903

    Tod des Vaters.

  • 1905

    Hitler verlässt die Realschule ohne Abschlussexamen und kehrt nach Linz zurück. Er ist zunächst nicht zu einer Erwerbsarbeit gezwungen.

  • 1907

    Nach dem Tod der Mutter Übersiedlung nach Wien, wo er sich zweimal vergeblich an der Kunstakademie bewirbt. Nachdem er eine Zeitlang von seinem Erbteil leben konnte, schlägt er sich fortan ohne festen Wohnsitz und schließlich im Obdachlosenasyl mit Gelegenheitsarbeiten durch.

  • 1913

    16. Mai: Hitler kann auf das väterliche Erbteil zurückgreifen.
    24. Mai: Er übersiedelt nach München.

  • 1914

    Hier tritt er als Kriegsfreiwilliger in das Bayerische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 (später Regiment "List") ein.
    Dezember: Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse.

  • 1916

    Oktober: Schwere Beinverwundung an der Westfront.

  • 1917

    5. März: Wieder genesen, meldet sich Hitler zu seiner Einheit zurück.

  • 1918

    August: Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse.
    15. Oktober: Bei einem Gasangriff erleidet er eine Vergiftung, die zu zeitweiser Erblindung führt.
    Ende November: Nach einem Lazarettaufenthalt in Pasewalk, wo er das Kriegsende erlebt, kehrt er zum Infanterieregiment 2 nach München zurück und ist für die Reichswehr als "Verbindungsmann" und "Aufklärungsredner" tätig.

  • 1919

    Juni: Hitler wird von seiner Einheit zur Teilnahme an einem Rednerkurs für ausgewählte "Propagandaleute" an der Universität München vorgeschlagen und zeichnet sich dabei als talentierter Redner aus.
    August: In seinen ersten schriftlichen politischen Notizen hebt er als vordringlichstes Ziel die "Entfernung der Juden überhaupt" hervor.
    12. September: Hitler besucht eine Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) und tritt ihr wenige Tage später mit der Mitgliedsnummer 555 bei. Die Partei hatte ihre Zählung bei 500 begonnen, um eine größere Mitgliederschaft vorzutäuschen.
    16. Oktober: Hitler hält seine erste politische Rede vor Mitgliedern der DAP.

  • 1920

    Februar: Mitarbeit am Programm der in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannten Partei.
    31. März: Hitler wird aus der Reichswehr entlassen und widmet sich fortan der Parteiarbeit.

  • 1921

    29. Juli: Als Agitator unterdessen unentbehrlich geworden und über die Grenzen Münchens bekannt, gelingt es ihm auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der NSDAP, die Führung der Partei mit diktatorischen Vollmachten zu übernehmen.

  • 1923

    9. November: Der Hitler-Putsch in München wird von Regierungstruppen mit Waffengewalt niedergeschlagen. Die NSDAP wird am folgenden Tag verboten. Hitler flieht und wird zwei Tage später im bayerischen Uffing verhaftet.

  • 1924

    26. Februar: Hitler wird zusammen mit Ernst Röhm, General Erich Ludendorff u.a. vor dem Münchener Volksgericht des Hochverrats angeklagt und schließlich zu fünfjähriger Festungshaft verurteilt. Die Prozessverhandlungen benutzt Hitler als Forum für seine antirepublikanische Agitation.
    20. Dezember: Vorzeitige Entlassung aus der Festung Landsberg, in der der erste Band seiner Schrift "Mein Kampf" entstanden ist.

  • 1925

    27. Februar: Neugründung der NSDAP.
    30. April: Hitler wird auf Antrag aus der österreichischen Staatsbürgerschaft entlassen und ist seither staatenlos.
    Redeverbot durch die bayerische Regierung, dem sich auch die preußische Landesregierung anschließt.

  • 1927

    9. März: Nach Aufhebung des Redeverbots für Bayern spricht Hitler zum ersten Mal wieder öffentlich.

  • 1928

    16. November: Hitler spricht nach Aufhebung des Redeverbots für Preußen im Berliner Sportpalast.

  • 1931

    10. Oktober: Reichspräsident Paul von Hindenburg empfängt Hitler erstmals zu einer Aussprache.
    11. Oktober: Bildung der Harzburger Front, in der die gesamte antirepublikanische Rechte vereinigt ist: NSDAP, Deutschnationale Volkspartei (DNVP), Alldeutscher Verband, Stahlhelm.

  • 1932

    26. Januar: Hitler spricht vor dem Industrie-Club in Düsseldorf.
    26. Februar: Zuerkennung der deutschen Staastsbürgerschaft.
    13. März: Im ersten Wahlgang zur Reichspräsidentenwahl erhält Hitler rund 30 Prozent der Stimmen.
    10. April: Im zweiten Wahlgang erzielt er knapp 37 Prozent der Stimmen. Reichspräsident Hindenburg wird wiedergewählt.
    13. August: Nach den Reichstagswahlen vom 31. Juli, aus denen die NSDAP als stärkste Fraktion hervorgeht, wird Hitlers Forderung auf Ernennung zum Reichskanzler von Hindenburg zurückgewiesen.
    6. November: Trotz erheblicher Verluste - etwa zwei Millionen Stimmen - bleibt die NSDAP stärkste Fraktion im Reichstag.
    8. Dezember: Zerwürfnis über eine mögliche Regierungsbeteiligung mit Gregor Strasser, der daraufhin alle Parteiämter niederlegt und sich aus der Politik zurückzieht.

  • 1933

    4. Januar: Vereinbarung zwischen Hitler und Franz von Papen im Hause eines Kölner Bankiers über eine Regierungsbildung.
    30. Januar: Hitler wird zum Reichskanzler eines national-konservativen Kabinetts ernannt, dem mit Hermann Göring und Wilhelm Frick noch zwei weitere Nationalsozialisten angehören.
    5. März: Bei der Reichstagswahl bleibt die NSDAP weit hinter der erhofften absoluten Mehrheit zurück und erhält 43,9 Prozent der abgegebenen Stimmen.
    21. März: Reichskanzler Hitler kommt mit Reichspräsident Hindenburg zum "Tag von Potsdam" zusammen. Durch die Verbindung des "Alten mit dem Neuen" soll das Ansehen der Regierung Hitler gesteigert werden.
    24. März: Das Ermächtigungsgesetz wird von allen Parteien mit Ausnahme der Sozialdemokratischen Partei Deutschland (SPD) und der inzwischen de facto verbotenen Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) verabschiedet.

  • 1934

    30. Juni: Durch den sog. Röhm-Putsch entledigt sich Hitler der Führung der nach einer "zweiten Revolution" drängenden Sturmabteilung (SA) und lässt zahlreiche politische Gegner ermorden.
    20. Juli: Die Schutzstaffel (SS) wird aus den Parteigliederungen ausgekoppelt und Hitler direkt unterstellt.
    2. August: Reichspräsident Hindenburg stirbt. Hitler vereinigt die Ämter von Reichspräsident und Reichskanzler in seiner Person und führt den Titel "Führer und Reichskanzler". Die Reichswehr, aus der 1935 die Wehrmacht hervorgeht, wird auf ihn persönlich vereidigt.

  • 1935

    15. September: Von dem zum Reichsparteitag nach Nürnberg einberufenen Reichstag werden die Nürnberger Rassegesetze verabschiedet.

  • 1936

    7. März: Einmarsch deutscher Truppen in das entmilitarisierte Rheinland.
    25. Oktober: Antikominternpakt mit Japan, dem Italien später beitritt.

  • 1937

    25. Oktober: Hitler empfängt Benito Mussolini in Berlin und entwickelt mit der "Achse Berlin-Rom" sein außenpolitisches Allianzsystem.
    5. November: Hitler trägt der militärischen Führung seine militärischen und außenpolitischen Ziele vor und fordert, dass die Wehrmacht innerhalb der nächsten zwei Jahre für einen Angriffskrieg aufgerüstet sein müsse.

  • 1938

    4. Februar: Hitler entlässt die militärische Spitze und übernimmt den Oberbefehl über die Wehrmacht. Konstantin von Neurath wird als Außenminister durch Joachim von Ribbentrop ersetzt, der die Außenpolitik fortan auf eine streng nationalsozialistische Linie ausrichtet.
    15. März: Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich verkündet Hitler vor einer begeisterten Menschenmenge auf dem Wiener Heldenplatz den "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich.
    30. Mai: Geheimbefehl Hitlers zur Zerschlagung der Tschechoslowakei.
    29. September: Münchner Abkommen. Die von den Sudetendeutschen bewohnten Gebiete fallen an Deutschland. Hitler erklärt daraufhin, keine territorialen Ansprüche in Europa mehr zu haben.
    21. Oktober: Weisung Hitlers, die "Zerschlagung der Rest-Tschechei" vorzubereiten.
    9. November: Von Hitler und Joseph Goebbels initiierte Pogromnacht, in der zahlreiche Synagogen und jüdische Geschäfte zerstört werden und Juden wahllos verschleppt und ermordet werden.

  • 1939

    30. Januar: Hitler kündigt in einer Reichstagsrede für den Fall eines neuen Weltkriegs die "Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa" an.
    15. März: Die Wehrmacht besetzt die Tschechoslowakei.
    21. März: Hitler fordert die Rückgabe Danzigs und den Bau einer exterritorialen Autobahn durch den Korridor.
    23. Mai: Hitler erläutert den Generälen der Wehrmacht seine Angriffspläne und fordert "Lebensraum im Osten".
    23. August: Abschluss des "Hitler-Stalin-Pakts". In einem geheimen Zusatzprotokoll werden die Interessensphären in Osteuropa abgegrenzt.
    1. September: Mit dem deutschen Angriff auf Polen beginnt der Zweite Weltkrieg.
    9. Oktober: Hitlers Weisung zum Angriff im Westen.
    8. November: Missglücktes Attentat auf Hitler im Münchener Bürgerbräukeller durch den Schreinergesellen Johann Georg Elser.

  • 1940

    31. Juli: Hitler teilt dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) seinen Entschluss mit, die Sowjetunion anzugreifen.
    18. Dezember: "Führerweisung" Nr. 21: "Unternehmen Barbarossa" (Angriff auf die Sowjetunion) unterzeichnet.

  • 1941

    30. März: Hitler spricht vor den Spitzen der militärischen Führung ausdrücklich von einem "Vernichtungskrieg" im Osten.
    6. Juni: Im "Kommissarbefehl" verfügt Hitler die Erschießung kriegsgefangener Politkommissare der "Roten Armee".
    22. Juni: Angriff auf die Sowjetunion. Beginn der systematischen Morde durch Einsatzgruppen der SS und des Sicherheitsdienstes (SD) in der Sowjetunion.

  • 1942

    20. Januar: Wannsee-Konferenz zur "Endlösung der Judenfrage".
    26. April: Hitler lässt sich vom Reichstag eine durch kein Gesetz beschränkte Vollmacht als "Oberster Gerichtsherr" erteilen.
    25. August: Hitlers Befehl, die Küstenstellungen in Westfrankreich zum "Atlantik-Wall" auszubauen.

  • 1943

    31. Januar: Kapitulation der eingeschlossenen deutschen 6. Armee bei Stalingrad, die auf Hitlers Weisung bis zuletzt in den Stellungen ausharren muss.

  • 1944

    20. Juli: Missglücktes Attentat Claus Graf Schenk von Stauffenbergs auf Hitler.
    25. September: Hitler ordnet an, bisher nicht "wehrfähige" Kinder und alte Männer im "Volkssturm" zusammenzufassen und zur Verteidigung der Reichsgrenzen einzusetzen.

  • 1945

    30. Januar: Letzte Rundfunkansprache Hitlers. Er ruft zu fanatischem Widerstand gegen die vorrückenden alliierten Truppen auf und beschwört den "Endsieg".
    März: In seinem "Verbrannte-Erde-Befehl", der vorsieht, die deutschen Gebiete vor dem Rückzug vollständig zu verwüsten, zeigt sich Hitlers Verachtung für die Deutschen, die sich für die Durchsetzung seiner Ziele als "zu schwach" erwiesen hätten.
    29. April: Hitler heiratet seine langjährige Freundin Eva Braun.
    30. April: Adolf Hitler begeht gemeinsam mit seiner Ehefrau im Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin Selbstmord.

Daniel Wosnitzka

© Deutsches Historisches Museum, Berlin

12. Oktober 1998

Urteil im Prozess gegen Hitler, Ludendorff, Frick u.a., 1924

Das Kabinett Adolf Hitlers am Tag der Ernennung in der Reichskanzlei, 1933

Hitler zeichnet HJ-Mitglieder des Volkssturms aus, 1945

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